Das Problem
Vor ungefähr 5 Jahren erhielt ich von dem HR Leiter eines wichtigen Kunden von mir die Nachricht, dass er gerne mit mir in zwei strategischen Personal-entwicklungskonzepten („Orientation Center“ und „Nachwuchs-Förder-Programm / NFP“) weiter zusammenarbeiten möchte, diese jedoch zukünftig auf ENGLISCH stattfinden würden.
Meine Reaktion: Schock – Widerstand – rationale Akzeptanz – emotionale Akzeptanz – Krise – Lernen – Stabilisierung – Moderation der beiden Maßnahmen auf ENGLISCH!
Mit derartigen Situationen sehen sich heute unzählige Mitarbeiter und Führungskräfte – häufig ganz unerwartet – konfrontiert. Der Druck, dem sie blitzartig ausgesetzt sind, ist immens; der Lernbedarf ist kaum mit Worten zu beschreiben. Was tun?
Die normale Reaktion besteht häufig darin, spontan ein Englisch-Intensivseminar zu besuchen, das – aus meiner Erfahrung heraus – erst einmal den Druck noch weiter erhöht:
- Der unmittelbare Vergleich mit den anderen englischsprechenden Teilnehmern ist nicht immer daseinsberuhigend!
- Vokabeln und Redewendungen lernen zu müssen, die später in der Praxis „non-native speaker“ gar nicht verstehen, kostet wertvolle Zeit und Nerven!
Die Lösung
Aus dieser Notlage heraus entwickelte ich gemeinsam mit Chad Miller, meinem Englisch-Coach, anhand folgender Leitfragen unser SEC-Lernprogramm:
- Was sind die konkreten Anforderung an mich in der bevorstehenden Situation? (Situationsanalyse)
- Wie würde ich mich normalerweise verhalten und was genau würde ich sagen? (Niederschrift auf Deutsch)
- Wie kann ich das auf Englisch ausdrücken? (Übersetzung auf Englisch / Lernen der situationsrelevanten Vokabeln)
- Wie kann ich das mit anderen Worten ausdrücken? (Freie Beweglichkeit um fixe Punkte / Flexibilisierung der Ausdrucksfähigkeit)
- Wie wirke ich auf meine Zuhörer, wenn ich Englisch spreche? (Videoanalyse und Feedback)
Die Vorteile dieser Vorgehensweise liegen vor allem darin:
- Konzentration auf das Wesentliche, es werden nur die Vokabeln und ggf. Redewendungen gelernt, die wirklich benötigt werden.
- Die konkrete Redesituation wird bedarfsorientierte und vor allem gezielt vorbereitet.
- Schritt für Schritt wird „mein“ Deutsch in „mein“ Englisch übersetzt.
- Die programmierte Vorbereitung auf den konkreten Einsatz vermittelt sofort das Gefühl der Sicherheit und der Erreichbarkeit des Vorhabens.
- Die ganzheitliche Vorgehensweise macht stures Grammatiklernen unnötig.